Ablauf


Was ist ein Blower Door Test?

Die Luftdichtheitsmessung, auch Blower Door Test genannt, bzw. das Differenzdruckverfahren nach DIN 13829, gibt Auskunft über die Luftdichtigkeit des Gebäudes, sowie die Art und Lage noch vorhandener Leckagen in der Gebäudehülle. Sie dient zur Qualitätssicherung der luftdichten Gebäudehülle oder zur Ermittlung des n50 Wertes.

 

Verdeckte Mängel werden durch die Blower Door Messung geortet und können durch weiterführende Maßnahmen optisch dargestellt werden. Der Handwerker kann durch die Leckagenortung Mängel in der Ausführung der Gebäudehülle gezielt und effektiv nachbessern.

Bauschäden werden vermieden und die Energieeffizienz des Gebäudes wird verbessert.

Ablauf des Tests

Für die Blower Door Messung werden an einem möglichst zentralen Ort – vorzugsweise in die Außentüren und –tore – elektronisch geregelte Gebläse / Ventilatoren eingebaut.

 

Alle weiteren Außenöffnungen werden geschlossen.

Alle Innentüren werden geöffnet.

 

Mit diesen Blower Door Ventilatoren wird nun kontinuierlich so viel Luft aus dem Gebäude gezogen, dass ein nicht wahrnehmbarer konstanter Unterdruck im Gebäude entsteht. Sind Undichtigkeiten in der Außenhülle vorhanden, strömt nun durch diese die Außenluft ins Gebäudeinnere.

 

Um so mehr Luft das Blower Door Gebläse nach außen ziehen muss, um eine bestimmte Druckdifferenz aufrecht zu erhalten, um so undichter ist das Gebäude.

Leckagenortung

Um die verdeckten Mängel und Leckagen zu orten, gibt es verschiedene Verfahren. In der Regel wird mit einem Anemometer (=Luftgeschwindigkeitsmessgerät) gearbeitet.

 

Während im Gebäudeinneren durch die Blower Door Ventilatoren ein Unterdruck aufgebaut ist, werden bei einem Gebäuderundgang mit Hilfe des Anemometers die üblichen Schwachstellen eines Gebäudes begutachtet. Das Anemometer misst nun die Luftströmung, die währenddessen durch die entdeckte vorhandene Leckage nach innen zieht. Mit dem Anemometer können allerdings nur gezielte Leckagen geortet werden.

 

Eine weitere Form der Leckagensuche ist die Benutzung eines NebelgeneratorsHierfür wird im Gebäudeinneren – im Gegensatz zu den anderen Methoden – ein Überdruck erzeugt. Das heißt, das Blower Door Gebläse zieht kontinuierlich Luft ins Gebäudeinnere.

Mit dem Generator wird ein künstlich erzeugter, gesundheitlich völlig unbedenklicher Nebel im Gebäude produziert, der dann durch den Überdruck an den undichten Stellen nach außen entweicht und dort sichtbar wird.

 

Die anschaulichste Form der Leckagensuche bietet die ThermografieGerade bei großen Gebäuden, mit einer hohen Deckenhöhe, ist dies eine sehr geeignete Methode, da die Leckagenortung hier auch ohne Gerüst oder Leiter möglich ist.
Die Thermografie macht Wärmestrahlung von Gebäuden sichtbar.


Voraussetzung hierfür ist allerdings eine Temperaturdifferenz zwischen Gebäudeinnerem und –äußerem von min. 8 Grad Kelvin.
Ebenso sollte das Gebäude 24 Stunden vor der Messung gleichmäßig auf min. 20 Grad Celsius aufgeheizt sein. Mit der Thermografiekamera wird die sensorisch aufgenommene Wärmestrahlung in ein Wärmebild umgewandelt. Dieses Wärmebild (=Thermogramm) zeigt uns dann visuell die Temperaturverteilung an der zu untersuchenden Gebäudefläche. Anhand der auffälligen Farben werden die nachzubessernden Stellen hiermit eindeutig erkennbar.

 

Voraussetzungen

Wie muss der Zustand des Gebäudes sein?

Es gibt verschiedene Messverfahren um ein Gebäude zu untersuchen.

Wir prüfen nach dem Verfahren der DIN EN 13829.

 

Nach § 6 Absatz 1 EnEV sind zu errichtende Gebäude so auszuführen, dass die wärmeübertragende Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig (entsprechend den anerkannten Regeln der Technik) abgedichtet ist.

 

Diese Regelung soll sicherstellen, dass nach Fertigstellung des Gebäudes unnötige Wärmeverluste durch Ex- und Infiltration über Gebäude- und Montagefugen oder sonstige Leckagen in der wärmeübertragenden Umfassungsfläche vermieden werden.

 

In diesem Sinne ist auch das Prüfverfahren nach der DIN EN 13829 zu wählen. Da durch § 6 Absatz 1 EnEV Anforderungen an die Qualität der wärmeübertragenden Umfassungsfläche gestellt werden, ist das Verfahren B (Prüfung der Gebäudehülle) der DIN EN 13829 anzuwenden. In diesem Verfahren wird die Qualität der Gebäudehülle ohne die eingebauten haustechnischen Anlagen bewertet.

 

 

 

Der Nachweis der Dichtheit in einer früheren Bauphase (z. B. während dem Rohbau) kann als Teil der Qualitätssicherung am Bau sehr hilfreich sein.

 

Da allerdings nachfolgende Arbeiten die festgestellte Dichtheitsqualität beeinträchtigen können, kann dies in Hinblick auf die Anforderung der EnEV keine hinreichende Prüfung sein.

 

Daher ist der Nachweis der Dichtheit des Gebäudes im Zusammenhang mit seiner Fertigstellung zu führen.

 

Das heißt: nach Beendigung aller die Luftdichtheitsebene tangierenden Arbeiten.

 

Siehe DIBt – Fachkommission `Bautechnik´ der Bauministerkonferenz –

Auslegung der EnEv 2009 – Teil 11

 

Damit der Zeit- und Personalaufwand für die Messung möglichst in Grenzen gehalten wird, ist eine sorgfältige Vorbereitung notwendig.

 



Hierfür haben wir für Sie 3 Checklisten zusammengestellt:

Download
Checkliste 1 – Allgemeine Voraussetzungen
blowerdoor_pro_Checkliste1.pdf
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Download
Checkliste 2 – Prüfungsunabhängig
blowerdoor_pro_Checkliste2.pdf
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Download
Checkliste 3 – Kurz vor der Messung
blowerdoor_pro_Checkliste3.pdf
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Zertifikat / Messbericht

Zum Abschluss unserer Blower Door Messung erhalten Sie von uns ein Zertifikat und den dazugehörigen Messbericht zugeschickt. Dieses Zertifikat gibt an, ob Ihr Gebäude die zulässigen Grenzwerte für Luftdichtheit nach DIN 4108-7, sowie der Energieeinsparverordnung (EnEV) einhält. Zusätzlich – auf Wunsch – können wir Ihnen zu Ihrem Blower Door Zertifikat ebenfalls eine Foto- und Thermografiedokumentation beifügen.

 

Unsere Zertifizierung

Wir sind dena-Gütesiegel-zertifiziert, d.h. unsere Ausweise haben durch das Prüfsystem der dena hohen Qualitätsstandard.

Mit den hohen Qualitätsstandards der dena wird sichergestellt, dass der Energieausweis mit dena-Gütesiegel ein verlässliches Instrument für die Bewertung der energetischen Gebäudequalität ist und bietet einen Einstieg in die Gebäudemodernisierung.

 

Architekturbüro Möbius
Architekten & Sachverständige
Lachemer Weg 22 b

50737 Köln

 

0221 977 13 600 oder 0163 700 44 88